Alte Schmiede
Waidhofen an der Thaya
Seit mehr als zweihundert Jahren steht am Ortsrand Altwaidhofens das unscheinbare Gebäude der Hammerschmiede, das nach dem Tod des letzten Schmieds mit dem benachbarten Wohnhaus zu einem Wohnensemble transformiert wurde. Die rund acht auf zehn Meter große Werkstatt mit baufälligem Dach, die dunklen Esse und Lehmboden hatte eine besondere aber düstere Ausstrahlung – und mancher hätte sie wohl zugunsten eines Neubaus abgerissen. Durch die Erneuerung des Dachs rund im den Rauchfang und Anbindung an das Wohngebäude mit einer leichten Brettstapeldecke konnte das historische Gefüge revitalisiert werden. Die Esse samt dem alten Rauchfang bestimmt die Form des Neuen hölzernen Huts, der auf bestehenden Granitwände gesetzt ist und über dem Raum zu schweben scheint. Eine senkrechte Dachfläche verläuft hinter dem neun Meter hohen Kamin, die drei anderen Dachebenen sind unterschiedlich geneigt. Sie fügen sich zu einem asymmetrischen Zeltdach mit integriertem Oberlicht, das die Raumatmosphäre moduliert und den Blick in den Himmel freigibt. Die zimmermannsmäßige Sparrendachkonstruktion ist mit Zellulose gedämmt und mit sägerauer Weißtanne bekleidet, die mit den sandgestrahlten Granitsteinen der Esse korrespondiert. Auch die Bestandswände wurden außenseitig nur sandgestrahlt, in Inneren bildet der neue Kalkputz-Auftrag einen ruhigen Hintergrund. Bei den notwendigen Umbaumaßnahmen wurden vermehrt Zement und Kunststoffe vermieden und Wand- und Bodenaufbau diffusionsoffen ausgeführt.
Architekt Simon Oberhammer | Simon Oberhammer
Simlinger Holzbau GmbH | Martin Simlinger
2024
14m3 (etwa 14t CO2 Einsparung)
73